JAMES FRANCIS GILL - KURZBIOGRAFIE

 

James Francis Gill wurde 1934 in Tahoka, Texas geboren. Noch vor der Highschool entdeckte er seine Leidenschaft für Kunst, indem er für seine Mutter, die als Innenarchitektin arbeitete, Modell-Skizzen anfertigte.


1953 ging er zu den Marines. Auch hier ließ ihn seine Leidenschaft für Kunst nicht los, indem er u.a. in Honolulu in einem Krankenhaus Wandmalereien anfertigte und zum ersten Mal mit der Gestaltung von Skulpturen in Berührung kam.


Ab 1956 arbeitete er in Midland, TX und Odessa, TX in einem Architekturbüro. In dieser Zeit arbeitete er auch mit Bruce Goff, einem der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Die Begegnung mit Goff hatte entscheidenden Einfluss auf Gills Kunst, da dieser ein leidenschaftlicher Sammler von Werken Gustav Klimts und Egon Schieles war.

 

1961 und 1962 studierte Gill mithilfe eines Stipendiums an der Universität von Texas, Austin Malerei. Als jungen Künstler zog es ihn nach Los Angeles, wo er 1962 auf seinen ersten Galeristen Felix Landau traf. Felix Landau war einer der angesehensten Kunsthändler dieser Zeit. Er erkannte in Gills Arbeiten, Einflüsse von Gustav Klimt, Egon Schiele und Francis Bacon, mit denen er zu dieser Zeit handelte. Noch im Dezember 1962 organisierte Landau eine erste Einzelausstellung für Gill in New York. Daraus resultierte der Ankauf zweier Werke durch das Museum of Modern Art (MoMA) - „Marilyn Triptych”, 1962 und „Woman in Striped Dress”, 1962, welches eine Frau zeigt, die aus einem Auto steigt. Gills Werke wurden Mitte der 60er Jahre im MoMA regelmäßig mit Arbeiten von Edward Hopper, Robert Rauschenberg, Pablo Picasso, Heinz Mack, Alexander Calder, Ernst-Ludwig Kirchner, Claes Oldenburg, Jasper Johns und anderen gezeigt. Museen wie das Whitney, das Smithsonian American Art Museum oder die Stiftung Ludwig nahmen Gill ebenfalls in ihre Sammlungen auf.

 

1966 wurde Gill von der US Navy gebeten, an dem Programm „Art Cooperation and Liaison” teilzunehmen, welches bedeutendes, zeitgenössisches Geschehen für die Öffentlichkeit festhielt. Hierfür wurde er an Bord des Flugzeugträgers U.S.S. Enterprise eingeladen. Das dort entstandene Kunstwerk befindet sich bis heute in der Sammlung des „National Museum of the US Navy”.


1967 wird Gill auf der São Paulo 9 Biennale als offizieller Teilnehmer der USA u.a. zusammen mit Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Indiana und Tom Wesselmann gezeigt.


1968 beauftragte das TIME Magazine Gill mit der Gestaltung der Titelseite. Hollywood-Stars wie John Wayne, Tony Curtis, Dennis Hopper oder Richard Chamberlain ließen sich von ihm portraitieren oder sammelten seine Kunst. Große nationale Konzerne wie die Mead Corporation und Time-Life kauften seine Gemälde für ihre Sammlungen.


1969 lehrte Gill an der Universität von Kalifornien, Irvine, CA. Bereits 1965 lehrte er an der University of Idaho, Moscow, ID. 1970 wurde ihm zudem eine Gastprofessur an der Universität von Oregon in Eugene, OR angeboten.

 

1972 verließ Gill Los Angeles. Er wollte für sich bewusst Abstand von Ruhm und Glamour schaffen. Während dieser Zeit legte er die Grundlage für sein fulminantes Spätwerk, welches er bis Ende der 90er Jahre nicht der Öffentlichkeit präsentierte. Während dieser Zeit arbeitete er überwiegend als Architekt.


1997 schrieb der Kunsthistoriker David McCarthy einen Artikel über Gill für das Kunstmagazin des Smithsonian American Art Museum. Dieses Interview war die Initialzündung für Gills Rückkehr auf den Kunstmarkt.


2005 fand in seiner jetzigen Heimatstadt San Angelo, TX im Museum of Fine Arts eine große Retrospektive statt. Weitere Museumsausstellungen folgten.

 

2012 übernahm Ted Bauer mit Premium Modern Art das Management von Gill. Er organisiert Galerie- und Museumsausstellungen und tritt damit die Nachfolge von Felix Landau an.

 

2019 fand unter dem Titel „The Return of James Francis Gill” in Großbritannien eine Serie von Ausstellungseröffnungen u.a. in Glasgow, London, Manchester, Leeds, Birmingham, Chester und Bath statt.

 

2020 erscheinen mit der Collector’s Edition Serigrafien, denen die Werke der frühen 60er Jahre als Vorlage dienen.